Saturday, September 6, 2008

58

Verhüte Gott, der mich dir schuf zum Knechte,

dass ich dich kontrollier auch nur im Stillen,
gar Rechenschaft verlange, mit dir rechte –
ich bin dein Knecht, in allem dir zu Willen.
Dass deine Freiheit mein Gefängnis ist,
will ich, weil du mein Leben bist, ertragen,

und wenn der Schmerz um dich mich auch zerfrisst,
will ich dich nie der Grausamkeit anklagen.
Sei, wo du willst; denn das bestimmst nur du,
mit wem und wie du deine Zeit verbringst;
tu, was du willst; nur dir allein steht's zu,
dir zu vergeben, wenn du dich vergingst.
Mein Teil ist Warten, wenn's auch die Hölle ist,
nicht Urteil'n, ob du gut, ob böse bist.

That god forbid, that made me first your slave,
I should in thought control your times of pleasure,
Or at your hand the account of hours to crave,
Being your vassal, bound to stay your leisure!
O! let me suffer, being at your beck,
The imprison'd absence of your liberty;
And patience, tame to sufferance, bide each check,
Without accusing you of injury.
Be where you list, your charter is so strong
That you yourself may privilege your time
To what you will; to you it doth belong
Yourself to pardon of self-doing crime.

I am to wait, though waiting so be hell,
Not blame your pleasure be it ill or well.
William Shakespeare Sonett 58

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